
Der Athletik-Trainer des MTTC Iphitos Fabian Schmid, hier beobachtet von Spielerin Anja Wildgruber, setzt VR-Training als Teil des Athletik-Programms um.
Quelle: BTVZahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, wie wichtig die Fähigkeit der peripheren Wahrnehmung im Hochleistungssport ist. Besonders im Tennis kann sie über den Ausgang eines Matches entscheiden – sei es, um die Bewegungen des Gegners zu antizipieren, die Flugkurve des Balls vorauszuahnen oder taktische Optionen blitzschnell zu erkennen.
Früher galt diese Form der Spielintelligenz als angeboren – man hatte ein Talent dafür oder eben nicht. Intuition, Spielübersicht, "das Auge fürs Spiel" waren oft mystifizierte Eigenschaften, die nur wenigen Spitzensportlern zugeschrieben wurden. Der ehemalige Top-20-Spieler Florian Mayer war beispielsweise ein Meister im Lesen des Spiels.
Dank moderner Virtual Reality (VR)-Technologie hat sich dieses Bild grundlegend verändert. Mit VR lassen sich Spielsituationen simulieren, die in der realen Welt kaum oder gar nicht trainierbar sind. Bewegungsmuster, Reaktionsketten und die Wahrnehmung mehrerer Faktoren gleichzeitig können damit geschult werden – unabhängig von Ort, Wetter oder verfügbaren Trainingspartnern.
crtX Tennis Hightech aus Bayern
Die Münchener Firma IMPROVR hat gemeinsam mit der TennisBase Oberhaching die innovative VR-App crtX Tennis entwickelt. Sie versetzt Spieler in eine täuschend echte Tennissituation, in der gezielt die periphere Wahrnehmung trainiert wird.
Das Besondere: Das virtuelle Szenario ist so realitätsnah, dass das Gehirn die Reize wie im echten Spiel verarbeitet – nur dass man hier spezifische Fähigkeiten isoliert und intensiv üben kann. Sowohl Amateur- als auch Profispieler profitieren davon, indem sie visuelle und auditive Reize wahrnehmen lernen, die ihnen bisher entgangen sind.
Praxisbeispiele aus dem Spitzensport
Der Doppelweltmeister und zweimalige French-Open-Sieger Kevin Krawietz setzt crtX Tennis regelmäßig ein. "Ich bin nicht Doppelweltmeister geworden, weil ich außergewöhnlich gut aufschlage oder retourniere, sondern weil ich Dinge abseits des Balles wahrnehme, die mich die richtigen Entscheidungen treffen lassen. Gerade im Doppel muss ich auf viele Dinge gleichzeitig achten und blitzschnell reagieren. In ein paar Jahren wird VR-Training aus meiner Sicht unverzichtbar sein, um an der Weltspitze mitzuhalten", sagt der 33-Jährige.
Neben der TennisBase Oberhaching integrieren auch renommierte Einrichtungen wie die Tennisschule des MTTC Iphitos München, einer der führenden Tennisclubs Deutschlands, crtX Tennis in ihr Trainingsprogramm. Cheftrainer Marcelo Craca, selbst ehemaliger ATP-Top-100-Spieler, ist von der positiven Wirkung überzeugt: "crtX Tennis ist ein hochspannendes und wertvolles Trainingstool. Wir sind stolz, von Anfang an dabei zu sein und unseren Kunden zu zeigen, dass wir mit der Zeit gehen."
Read the Game: Das Spiel des Gegners lesen
Mit crtX Tennis wird die Vision greifbar, dass technologische Innovation nicht nur den Sport verändert, sondern auch Fähigkeiten erschließt, die lange als untrainierbar galten. Wer die Zeichen des Spiels früh erkennt, trifft die besseren Entscheidungen – und das kann im Tennis den entscheidenden Punkt bedeuten.
Wer seine neuroathletischen Fähigkeiten erweitern und sein Tennisspiel auf ein höheres Level bringen will, sollte sich eine VR-Brille und die App crtX Tennis zulegen. Die App ist ab sofort über die Website von crtX Tennis für Tennisschulen, Trainer und auch Spieler erhältlich. Die Redaktion von BAYERN TENNIS wird in den kommenden Ausgaben verschiedene Aspekte und Anwendungsbeispiele des revolutionären VR-Trainings vorstellen!