
Max Rehberg im ersten Match der Zwischenrunde der Tannenhof Resort German Men's Series in Oberhaching.
Quelle: Jürgen HasenkopfFür Max Rehberg hat das Tennisjahr mit einer Enttäuschung begonnen. Der Jungprofi aus Landsham, der am Bundesstützpunkt in Oberhaching trainiert, wollte Mitte Februar einmal um die Welt fliegen, um im Junioren-Turnier der Australian Open aufschlagen zu können. Corona hat dem 17-Jährigen, inzwischen in Deutschland die Nummer 1 bei den U 18-Junioren und 45 bei den Herren, jedoch einen dicken Strich durch die Planungen gemacht. Aber auch für einen gewissen Ausgleich gesorgt, wie Rehberg, zugleich die Nummer 46 der Junioren-Weltrangliste, der Ebersberger Zeitung im Interview verriet (Lokalausgabe des Münchner Merkur vom 27.1.2021).
Was machen Ihre Australienpläne? Eigentlich wollten Sie in Down Under auf Titeljagd gehen. Koffer schon gepackt?
Nein, ich muss jetzt in Deutschland bleiben. Die Reise fällt leider aus. Das Junioren-Turnier wurde meines Wissens auf unbestimmte Zeit verschoben. Und weil die Einreisebestimmungen samt der Quarantäne keine einfache Geschichte sind, hat der DTB entschieden, abzusagen.
Sehr bitter, oder? Sie hatten sich ja sehr darauf gefreut.
Ja, in der Tat. Ich wäre wirklich gerne dorthin geflogen.Das ist schon traurig und deprimierend für uns alle. Zumal auch der dafür gedachte Ersatz nicht stattfinden kann.
Der wäre wo gewesen?
Wir wären mit dem nationalen Verband stattdessen eigentlich diese Woche bereits nach Südamerika geflogen, um dort mehrere hochrangige ITF-Junioren-Turniere zu spielen. Doch in der Vorwoche haben wir die Nachricht bekommen, dass diese abgesagt oder verschoben wurden. Das war schon ziemlich bitter, schließlich wären wir fast drei Wochen dort geblieben. Wieder solch ein Rückschlag, und jetzt müssen wir wieder anfangen zu trainieren. Und das haben wir gefühlt schon saulange (lacht).
Aber immerhin gehören Sie dem sogenannten Nachwuchskader 1 an, wie der Verband mitgeteilt hat. Ändert sich jetzt etwas für Sie?
Nein, persönlich hat sich für mich nichts geändert. Ich bin weiterhin im höchsten Kader der U18 drin, dazu gehören wie im vergangenen Jahr noch vier andere Jungs. In den richtigen Olympia-Kader kann ich ja erst aufgenommen werden, wenn ich über 18 bin. Die täglichen Abläufe in Oberhaching bleiben für mich also gleich.
Was umfasst denn die Kaderberufung?
Wer dazuzählt, der nimmt an den zentralen DTB-Lehrgängen mit verschiedenen Schwerpunkten teil, erhält von den Bundestrainern einen individuellen Turnierplan und wird von ihnen bei den geplanten Turnierreisen auch betreut.
Ändert sich denn etwas durch den verlängerten Lockdown?
Nein, ich habe persönlich immer noch die Genehmigung, als Kaderspieler trainieren zu dürfen. Das ist aber derzeit schon schwierig.
Erklären Sie mir das.
Du hast halt wenig Motivation, wenn alles abgesagt wird und man eben nicht weiß, wofür das Ganze. Eine harte Zeit. Aber jetzt ist ja wieder ein klein wenig Licht am Ende des Tunnels.
Das heißt, Sie spielen kurzfristig doch ein Turnier?
Ja (lacht), das erste in 2021. Nach jetzigem Stand fliegen wir als Gruppe mit dem DTB, also dem Bundestrainer Gerald Marzenell, meinem persönlichen Trainer Benjamin Benedikter sowie als Spieler noch Maxi Homberg, Philip Florig, Neo Niedner und Mika Lipp, also alle, die mit mir im NK1-Kader sind, am kommenden Montag, 1. Februar, nach Ecuador. Danach geht’s weiter nach Paraguay. Etwa drei Wochen sind wir dort, zuerst eine zur Vorbereitung, danach zwei mit Turnieren.
Eine lange Reise.
Ja, es wird meine längste Turnierreise, wenn sie nicht wieder kurzerhand abgesagt wird. In Südamerika war ich ja tatsächlich auch noch nie. Und ich habe auch noch nie an der höchsten Junioren-Turnierserie teilgenommen. Das wird aufregend. Ein bisschen ein Ersatz für die Australian Open.
Und was haben Sie sich für Südamerika vorgenommen?
Das Ganze zu genießen und einfach mal wieder von daheim wegkommen und was anderes zu erleben (lacht). Von der sportlichen Sicht her, so viele Matches wie möglich gewinnen. Ein spezielles Ziel, wie weit ich kommen will, habe ich mir aber nicht gesetzt. Einfach nur mit einem guten Start ins Jahr aus den Turnieren herauszugehen.
Das Interview führte Olaf Heid.