Die stimmberechtigten Vertreterinnen und Vertreter der Vereine, der Bezirke und des Verbandes votierten beim 71. Ordentliche Verbandstag am 25. Juli 2021 mit deutlich mehr als der benötigten Zweidrittelmehrheit für eine grundlegende Reform der BTV-Strukturen.
FAQ
- Spätestens seit der Corona-Pandemie hat es sich gezeigt, dass wir mit den vorhandenen Organisationsstrukturen im Verband an unsere Grenzen stoßen. Die Belastung und teilweise Überlastung der beteiligten Personen im Ehrenamt ist nicht zu übersehen.
- Dazu kommt grundlegende Entwicklung, die seit vielen Jahren auch in Mitgliedsvereinen aller Sportarten zu beobachten ist. Immer weniger Menschen stehen für eine ehrenamtliche Aufgabe im Sport zur Verfügung stehen. Diese gesellschaftliche Veränderung macht auch vor dem BTV nicht halt. Die Anforderungen der Vereine und Spieler an den BTV und seine Strukturen als Service- Dienstleister sind ebenso gewachsen, wie die Komplexität der Aufgaben durch die fortschreitende Digitalisierung.
- Der BTV muss seine Strukturen effizienter gestalten, Arbeitsabläufe verbessern und Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Nur so können wir die Erwartungen und Anforderungen unserer Zielgruppen in der Zukunft erfüllen und uns als professioneller und moderner Dienstleister positionieren. Straffere Strukturen machen die Steuerung von Projekten und Maßnahmen einfacher und effizienter.
- Das verlangen im Übrigen auch staatliche Förderer wie der DOSB und die für den Sport zuständigen Ministerien in Bund und Land. Sie untersuchen regelmäßig, ob die Gelder aus dem Staatshaushalt sinnvoll eingesetzt werden oder ob etwa durch unzeitgemäße Strukturen sinnvolle Projektarbeit verhindert wird. Steht insgesamt weniger Geld zur Verfügung, sind die Verbände und Vereine umso stärker gefordert, zielorientiert zu arbeiten.
- Wir versuchen, uns im Bayerischen Tennis-Verband laufend an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.
- Die Strukturreform gehört seit ca. 10 Jahren zu den Kernprojekten im BTV. Bei der BTV-Klausurtagung im Frühjahr 2009 in Kloster Banz wurde dazu ebenso ausführlich diskutiert wie bei der BTV-Klausurtagung im Januar 2015 in Wildbad Kreuth. Kurzfristig ist ein solches umwälzendes Thema nicht erfolgreich umzusetzen.
- Wir haben von Anfang an alle Gremien und Entscheider auf BTV- und auf Bezirksebene in die Überlegungen und in den Reformprozess eingebunden. Es gab bislang stets eine klare, offene und sachlich geführte Diskussion, die stets die positive Zukunft des Tennissports in Bayern im Fokus hatte.
- Die sieben Bezirke sollen in den beiden Regionen Nordbayern und Südbayern aufgehen. Die Regionen werden zukünftig durch einen ehrenamtlichen Regionalvorstand geführt. Dieser ist durch den Verbandsrats an das BTV-Präsidium angebunden.
- Der neue Verbandsrat bestehend aus den Mitgliedern des Präsidiums, der Regionalvorstände und der Geschäftsführung erfährt eine deutliche fachliche Aufwertung. Dadurch können Entscheidungen in allen Fachbereichen die auch die Regionen betreffen sehr kompakt und zeitnah in einem zentralen Gremium diskutiert und verabschiedet werden.
- Die regionale Vorstandsstruktur wird durch die Bildung von Regionalbüros mit hauptamtlichen Arbeitskräften in ihrer Arbeit für die Region professionell unterstützt.
- Die Regionalvorstandschaft wird in Regionalkonferenzen in Süd- und Nordbayern durch die Mitgliedsvereine gewählt. Das BTV-Präsidium wird weiterhin durch die alle zwei Jahre stattfindenden Mitgliederversammlung für 4 Jahre gewählt.
- Die regionale Aufteilung in Nord- und Südbayern ist für die operative Arbeit in zwei der sechs Geschäftsbereiche bereits seit längerem umgesetzt. So fungieren sowohl der gesamte Vereinsberatungsbereich (GB 3) als auch die gesamte zentral gesteuerte Talent- und Leistungssportförderung (GB 4) in den Regionen bereits auf Basis der nun zu schaffenden Struktur.
- Die größten Herausforderungen bei denen wir aber auch optimistisch sind, dass wir diese meistern liegen im Mannschafts- und Turniersport (GB 5). Hier werden wir den größten Fokus im Umstellungsprozess darauf legen, um den Bedürfnissen der Vereine und den 100.000 aktiven Mannschafts- und Turnierspielern gerecht zu werden.
- Die notwendigen Satzungs- und Geschäftsordnungsänderungen sind aktuell in Bearbeitung und werden in den Entscheidungsgremien diskutiert und abgestimmt.
- Wir haben bereits in der Vergangenheit und zuletzt auf den Bezirkstagen 2020 im Frühjahr die Mitgliedsvereine zu den geplanten Änderungen informiert und werden dies auch in den kommenden Wochen umfassend über die BTV-Medien weiter verstärken.
- Beim 71. Ordentlichen Verbandstag des BTV am 24. April 2021 in Bad Gögging können die Vereine über die Reform abstimmen.
- Die entsprechende Abstimmungsvorlage erscheint im Antragsheft, das Ende Oktober den Vereinen vorgelegt wird.
Sechs Männer, sechs Meinungen
Die Bezirksvorsitzenden zur Strukturreform:
"Mein Wunsch: Die Nähe zur und die Verbundenheit mit der Basis soll zumindest erhalten bleiben" - Karl Dinzinger, Niederbayern
"Bei den Schwaben schlagen zwei Herzen in einer Brust" - Peter Schweyer, Schwaben
"Eine logische Konsequenz zur Förderung des Fortschrittes" - Robert Engel, Oberfranken
"Neue Rahmenbedingungen für eine notwendige Professionalisierung" - Stefan Conrad, Mittelfranken
"Step by Step in eine bessere Zukunft mit noch größerer Einheit" - Walter Haun, Unterfanken
"Eine gelungene Reform ist nicht nur von Vorteil, sondern inzwischen auch notwendig" - Johannes Deppisch, Oberpfalz
Lesen Sie >>hier die ausführlichen Stellungnahmen der Bezirksvorsitzenden zur Strukturreform. Sie finden diese Ausführungen auch >>hier in Ausgabe 9_2020 des Verbandsorgans BAYERN TENNIS.