Fabian, Patrik, könnt Ihr bitte Eure unterschiedlichen Rollen beschreiben ...
Fabian Tross:
Ich vertrete als Vorsitzender den Eigentümer des Turniers, also den MTTC Iphitos, ein gemeinnütziger Verein, dem die Turnierlizenz gehört. Dabei geht es zum Beispiel um die Zusammenarbeit mit Hauptsponsor BMW, der Vertragspartner von Iphitos ist, um die Abstimmung mit dem Veranstalter, weil uns das optische Erscheinungsbild der Anlage wichtig ist oder um andere Belange des Clubs. Es arbeiten mehr als 200 Clubmitglieder beim Turnier und entwickeln eine starke Identifikation des Vereins in das Turnier hinein. Diese einzigartige Verzahnung ist mir unheimlich wichtig. Schließlich vertrete ich Iphitos bei der ATP sowie alle 250er-Turniere aus Europa im Tournament Council der ATP, dem zweithöchsten Gremium. Es ist sehr wertvoll, in der ATP vernetzt zu sein – wie der Move zum 500er-Turnier gut gezeigt hat.
Patrik Kühnen:
Ich möchte in diesem Zusammenhang unsere Teamarbeit betonen – der Verein, die Partner und der Veranstalter MMP Event arbeiten seit Jahren vertrauenswürdig und professionell zusammen. Das ist die Basis für unseren Erfolg und für den Weg in die Zukunft. Ich selbst habe in erster Linie die sportliche Ausrichtung des Turniers im Blick, also das Spielerfeld. Es stehen immer viele Gespräche mit Managern und Spielern im Vorfeld des Turniers an. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Medienarbeit, vor allem, um den Zuschauern die Klasse des Turniers zu vermitteln. Weltklassetennis zum Anfassen auf einer solchen Anlage zu erleben, das ist in Deutschland nahezu einzigartig und ein Traum.
Fabian Tross:
Patrik ist das Gesicht des Turniers nach außen – zu den Zuschauern, den Medien und Sponsoren. Das ist seine klare Positionierung, und das funktioniert hervorragend.
Nun hat die ATP den Beschluss gefasst, dass die BMW Open ab 2025 zu den ATP-500er-Turnieren aufgestuft werden. Was hat dies für Auswirkungen auf das Turnier?
Fabian Tross:
Da wir mehr Stadionkapazitäten brauchen, werden mehr Zuschauer auf der Anlage sein. Das ist die einzige große Veränderung. Wir sind nun in den Planungen, es gibt verschiedene Ansätze, aber es ist noch nichts entschieden. Unsere oberste Prämisse bei allen Ansätzen ist es aber, die familiäre Atmosphäre und den Charme der Veranstaltung beizubehalten. Das Clubhaus muss seine Aura weiter entfalten, es wird nach wie vor einen Biergarten und Groundtickets geben und man muss umhergehen können und die Nähe zu den Spielern spüren wie bisher. Wir wollen auch die Ticketpreise im Rahmen halten, sodass sich dieselben Zuschauergruppen das Turnier leisten können.
Wie sind die Vorgaben bezüglich der Stadionkapazität?
Fabian Tross:
In den Regularien der ATP steht, dass der Haupt-Center-Court 7.000 Zuschauerplätze haben muss.
Wie viele hat er jetzt?
Fabian Tross:
Rund 3.500. Es handelt sich also um eine Verdoppelung der Kapazität. Wenn der Center Court am Ende 6.000 Zuschauer fasst, geht die Welt aber auch nicht unter.
Soll der bestehende Center Court ausgebaut oder ein neues Stadion errichtet werden?
Fabian Tross:
Für die nächsten drei Jahre benötigen wir eine Übergangslösung, weil es mit der Baugenehmigung und dem Bau so lange dauern wird. In dieser Zeit werden wir einen provisorischen Center Court errichten, um die vorgeschriebene Kapazität zu erreichen. Wo dieser stehen und wie groß er letztlich ausfallen wird, ist noch nicht entschieden. Voraussichtlich ab 2027 wird es einen neuen Center Court geben, der eher nicht der alte sein wird.
Gibt es eine Vorgabe, dass ein Dach gebaut werden muss?
Fabian Tross:
Nein, aber es gibt einen klaren Wunsch der ATP, den wir versuchen umzusetzen. Die BMW Open sind ein Freiluftturnier, daher darf keine Halle gebaut werden, aber ein mobiles Dach, das bei Bedarf geschlossen werden kann.
Was war letztlich dafür ausschlaggebend für die historische Entscheidung der ATP, die BMW Open in die Kategorie der 500er-Turniere aufzunehmen?
Fabian Tross:
Diesen einen Grund gibt es nicht. Das Verfahren hat drei Jahre gedauert, und es haben ganz viele Dinge zusammengewirkt. Angefangen von der Stadt München, die uns mit dem Signal, dass ein Center Court möglich sein wird, sehr unterstützt hat. Der Freistaat Bayern, der in Form einer Vereinbarung finanzielle Unterstützung zugesichert hat. Die Iphitos-Mitglieder, die in zwei außerordentlichen Mitgliederversammlungen entschieden haben, diesen Weg mitzugehen. Die Sponsoren, die die benötigten höheren Zuwendungen mittragen. Spieler, wie Alexander Zverev und Holger Rune, die sich zu München bekannten. Und schließlich die ATP, die von unseren weiteren Argumenten überzeugt war – zum Beispiel von der Sportstadt München, dem Flughafen in der Nähe, der langen Tradition, dem vertrauensvollen Team, usw. Es war ein Zusammenspiel der Kräfte, und wenn es nur an einem dieser ganzen Punkte gehakt hätte, wäre die Entscheidung anders ausgefallen. Bei der Entscheidung in New York war alles auf Grün gestellt.
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Das Interview in voller Länge mit einem Ausblick auf die Spielerfelder 2024 und bei der 500er-Turnierpremiere 2025 lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 2-24 des rundumerneuerten BTV-Magazins BAYERN TENNIS >> zum ePaper.
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