Traditionell wird im Bayerischen Tennisverband im Frühjahr eines Jahres eine Ausbildung zum B-Oberschiedsrichter bzw. C-Stuhlschiedsrichter angeboten. In diesem Jahr fand die Veranstaltung an zwei Präsenztagen in der TennisBase in Oberhaching statt.
Die beiden Referenten Norbert Peick (ITF Gold Badge Supervisor) und York Wille (B-SR und C-OSR sowie BTV-Mitarbeiter im Geschäftsbereich Sport) hatten ein anspruchsvolles Programm aufgestellt. Zur Vorbereitung erarbeiteten sich die Teilnehmer selbst über einen Zeitraum von gut zwei Wochen im BTV-Campus die Lehrinhalte der ITF-Tennisregeln sowie dem Spiel ohne Schiedsrichter. Am Samstag, dem 16. März, ging es dann in Präsenz in Oberhaching los. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann das Lehrgangswochenende am Samstag mit einem Eingangstest und der Besprechung der ITF-Tennisregeln sowie dem Spiel ohne Schiedsrichter. Nach der Mittagpause in der Mensa der Sportschule, teilten sich sich die beiden Lizenzarten dann auf. Die Stuhlschiedsrichter befassten sich mit Videos zum Verhaltenskodex, der Arbeit als Schiedsrichter in den Bundesligen, Schiedsrichtertechniken und richtigen Ansagen sowie dem Prematch-Meeting. Die Oberschiedsrichter tauchten tief in die Regularien der DTB-Turnierordnung ein.
Praxisübungen für Stuhl - und Oberschiedsrichter
Danach durften die C-SR-Anwärter jeweils noch das Ende eines Trainingssatzes schiedsen, das zwischen zwei freiwilligen Teilnehmern der gleichzeitig stattfindenden C-Trainer-Sichtung ausgetragen wurde. Hierbei ging es besonders um korrekte Ansagen, Sitzposition und Regelkunde. Im Anschluss bekamen die Anwärter jeweils ein persönlches Feedback der beiden Referenten. Auch die OSR durften Ihr Können unter Beweis stellen und haben in Rollenspielen eine Mannschaftsführerbesprechung in der Regionalliga geprobt, eines der möglichen Einsatzgebiete der neuen B-OSR. Zum Tagesabschluss ging es gemeinsam mit BTV-Richtlinien für LK- und DTB-Turniere sowie dem Verhaltenskodex für Offizielle weiter.
Erfolgreicher Prüfungstag
Am Sonntagvormittag stand dann der DTB-Verhaltenskodex auf dem Programm, den beide Lizenzarten nach erfolgreich abgelegter Prüfung in der Praxis anwenden dürfen. Vor der Mittagspause wurden zur allgemeinen Erheiterung einige Videos mit Ausrutschern, die auch so manchem Profispieler passieren, begutachtet und analysiert. Das gemeinsame Mittagessen wurde noch einmal genutzt, um den beiden Referenten letzte Fragen zur anstehenden Prüfung zu stellen.
„Bei beiden Lizenzen müssen 40 Fragen in 80 Minuten beantwortet werden“, erklärt Peick. „Bei mindestens 75 Prozent richtigen Antworten gilt die theoretische Prüfung als bestanden.“ Die kurze Wartezeit, in der Peick und Wille die Prüfungen korrigiert haben, muss den Teilnehmern dennoch wie eine Ewigkeit vorgekommen sein. Glücklicherweise hatten die beiden Referenten am Ende für jeden Teilnehmer eine positive Nachricht. Von den 7 OSR-Prüflingen und den 3 C-SR Prüflingen haben alle die Prüfung bestanden.
Nun steht für die B-OSR Kandidaten noch die praktische Hospitanz an, bevor Ihnen der B-OSR Ausweis überreicht werden kann. Sollte dies ohne große Probleme bewältigt werden, steht weiteren Einsätzen in den Regionalligen nichts mehr im Weg.